Spatzenpost zum Skitag 2013

Wir schreiben den 19. Jänner 2013, einer jener Tage der in der Geschichte der Lustlosen, wie so viele andere, einen ganz besonderen Stellenwert einnehmen wird. Das dieses historische Datum nicht nur der überdurchschnittlich hohen  Anzahl an Teilnehmern am Skitag geschuldet ist, belegt unter anderem die Rechnung die an besagtem Tag im Heuboda zu Brand auf das Konto der Lustlosen boniert werden durfte.

 

Als bereits im vergangenen Dezember die Planungen für den heurigen Wintersporttag begannen, zeichnete sich schon damals ein reges Interesse unter den Memberz an diesem Event ab. Waren es im vergangenen Jahr noch gerade einmal 9 Memberz die den etwas beschwerlichen Weg ins Brandnertal fanden, so konnte unsere Eventabteilung dieses Jahr sage und schreibe 17 der insgesamt 19 Mitglieder begrüßen. Neben unserem Draftmaster Rönne wurde noch schmerzlich unser Alex B. aus St. G. vermisst. Entgegen seiner Ankündigung sich auch sportlich zu betätigen, fand Alex B. allem Anschein nach keine Motivation sich mit seinen Kollegen auf bis zu 2000 m Seehöhe zu begeben.

So begab es sich um 09hundert das sich folgende Memberz vor der Dorfbahn einfanden: Vladi, Alile, Barnt, Urs, Lotzi, Mäki, Spalti, Räp, Wax, Pusti und Schifi. Auch Khüany begab sich an jenem Morgen mit ins Brandnertal, wurde aber von Mäki an der Talstation Bürserberg des Autos verwiesen, was ersten Gerüchten allerdings nicht seinen Gerüchen geschuldet, sondern in seinem sportlichen Ehrgeiz begründet war. Khüany wollte von dort aus eine Skitour der Extraklasse mit insgesamt 78 Höhenmeter über den Loischkopf in Richtung ‚Niggikopf‘ in Brand antreten.

 

Da das Wetter heuer den Wintersportfreunden wohlgesonnen war und da es auch keine Buschauffeure aus dem benachbarten Deutschland gab, die die Bergetappe ohne Winterausrüstung antreten wollten, gab es keine besonderen Vorkommnisse während der Anreise, lediglich der beschwerliche Weg vom Parkplatz zur Umlaufbahn führte bei dem ein oder anderen Member dann doch fast noch zum Atemluftkollaps, was aber von Spalti geschickt mit dem Entflammen einer Zigarette abgewendet werden konnte.

 

Als gegen 09:32 Uhr alle Memberz an der Bergstation zu den ersten Schwüngen ansetzten, war klar, das heuer und zumindest am Vormittag der Sport im Vordergrund stehen würde, spielte doch sowohl das Wetter als auch andere äußere Umstände in die Karten der Lustlosen und ließ einen schönen Skitag erwarten. Wie nicht anders zu erwarten, entschlossen sich Urs, Lotzi, Barnt und Mäki bereits nach 65 Höhenmetern, den Einkehrschwung anzusetzen und in die aus dem Vorjahr bekannte Schenke am Niggikopf einzukehren. All die anderen pressten noch einmal ihre Kanten in den griffigen Schnee und versuchten sich in der sportlichen und körperlichen Ertüchtigung. Nach weiteren 35 Höhenmetern entschlossen sich Pusti und Schifi es ihren Kollegen gleich zu tun und schwangen an der Terrasse am Niggikopf ab. Schon wurden die ersten Biere geordert, die mitgebrachten Flachmänner gingen durch die Runde bzw. von Mund zu Mund und Urs zollte seinem morgendlichen Heißhunger Tribut und verschlang nicht weniger als 4 Donuts der Marke ‚Milka‘.

 

Während einer Runde ‚Schnella‘ konnte Pusti sein von Spalti neu erworbenes Wissen perfekt umsetzten und panierte neben Donut Urs auch unseren Barnt nach allen Regeln der ‚Schnallkunst‘. Da Pusti seinen kleinen und mit Abstand jüngsten Organismus gerade der ‚Mayerkur‘ unterzieht, blieb ihm an diesem Vormittag der Biergenuss verwehrt und erst nach mehrmaligem Drängen und Betteln von seinem Göti Wax, entschloss er sich eine kleine, putzige und nach 4 Schlücken entleerte Hopfenkaltschale zu genießen.

Als kurz nach 12 Uhr unser neuer Member Khüany mit seinen Tourenski am Restaurant eintraf, war auch schon der nächste, dem Alkohol nicht mehr so wohlgesonnenen Member, anwesend. Entgegen dem Wohlfühlprogramm von Pusti, muss Khüany einer Leberzirrhose Tribut zollen, und begann seinen gesellschaftlichen Teil des Tages mit einem Skiwasser, allerdings ohne dem Zutun eines roten Wodkas, er genoss die ganz konventionelle Variante, Himbi-Zitrone!

 

Rechtzeitig zum Start der Abfahrt in Wengen fanden all die anderen Skisportfreunde den Weg an die besetzten Tische vor dem TV-Gerät. Wieder nahm das Prozedere seinen gewohnten Lauf, Bier geordert, Flachmänner auf und die Stimmung wurde noch vor der Topgruppe im Abfahrtssport ausgelassen.

Hätte an diesem Tag und in diesem Gasthof ein Wettbüro offen gehabt, unser Wax hätte dieses als reicher Mann verlassen. Schon vor dem Rennen und seiner Vergangenheit als einer der weltbesten Gleiter zu verdanken, erahnte Wax, dass mit Innerhofer ein Beinaheösterreicher das Rennen gewinnen würde, was im speziellen unserer Slowenenkombo Valdi und Alile gar nicht schmeckte, war doch mit Andrey Sporn ein Slowene bis zur Topgruppe vor der ‚Leader wall‘. Als neben genanntem Innerhofer noch drei Österreicher sich gekonnt vor eben diesem Nordjugoslawen platzierten, war das skifahrerische Kräfteverhältnis wieder zurecht gerückt und den Ösis im Club war bei der anstehenden Talfahrt wieder deutlich besser zu Mute, wussten doch alle welch Farce auf sie gewartet hätte, wenn ein Slowene vor den, ich zitiere, ‚Jodler‘ platziert gewesen wäre.

 

Bekanntlich ist nach dem Rennen immer vor dem Rennen und so begab es sich gegen 13 Uhr 30, das alle anwesenden Memberz sich in ihre Rennutensilien pressten und den besten Skifahrer im Club küren wollten. Aufgrund des vorangegangenen Alkoholkonsums musste der Start von der Rennleitung auf 1,5 Promille angehoben und bis an die Bar des Heuboda neutralisiert werden, was zur Folge hatte, das alle Memberz heile den Weg an die Bar im Ortszentrum von Brand fanden.

 

Dort angekommen wurden alle bereits von den daheim gebliebenen, teils gehandicapten und sportuntauglichen Memberz begrüßt und nach einem ersten Willkommensdrink an die von Pusti vorsorglich reservierte Tafel in zwei Teilen geleitet. Bereits traditionell wurde für alle Anwesenden die Heubodaplatte mit Fleisch in unterschiedlichsten Variationen und Kartoffelspalti (Mehrzahl von Mehrzahl von Spalten) geordert, welcher auch binnen Minuten die Daseinsberechtigung entzogen wurde. So blieb es dann unserer Bonier- und Servierfachkraft, Herr Verli, vorbehalten, um 15 Uhr 10 die ersten Schnäpse an die Tische zu befördern, was jener Herr dann, basierend auf fundierten Recherchen und Hochrechnungen anhand des Kassenbons, bis auf Weiteres im 15 Minuten Takt wiederholen durfte.

Unterbrochen wurde sein Bestreben nach Volltrunkenheit lediglich durch eine ein stündige Pause, welche ihm dankenswerter Weise von unseren neuen Membern, Lotzi, Mäki und Khüany, zugestanden wurde, waren sie doch für ein paar Minuten für ihre neuen Kollegen und deren Gelüste verantwortlich. Jedem einzelnem dieser Herren war es dann auch vorbehalten, mit einem Hut der Marke ‚Urmonti‘ einmal quer Feld ein durch das Lokal an die Bar sich zu begeben, je zwei Bretter Schnaps zu ordern, zu bezahlen und in Richtung der durstigen LCSE-Mäuler zu befördern.

 

War anfangs bei unserem Urs, der für die Angelobung verantwortlich zeichnete, noch viel Skepsis und vor allen Dingen Angst vor Prügeln von Mäki mit im Spiel, konnte er nach seiner Verschonung mit seinen neuen Clubfreunden erleichtert mit deren Runden Schnaps anstoßen.

Wurde am Vormittag hauptsächlich noch dem Sport gefrönt, entwickelte sich am Nachmittag und am Abend eine Eigendynamik im Verzehr von Gebrautem und Gebranntem, dass die Bediensteten es kaum mehr schafften, die Kehlen der 17 Mitglieder entsprechend feucht zu halten und auf die anderen, anwesenden Gäste fast komplett vergaßen.

Als gegen 19 Uhr unser Altpräsi Schnaggi sich anschickte, ein Playback auf Bank und Tisch zu performen, war die Stimmung am Höhepunkt und die ganze Aufmerksamkeit galt der überaus gekonnten und durchaus fülligen Darbietung unseres Thomas S. aus N.

Basierend auf mehrere Aussagen der Memberz kam es in weiterer Folge auch zur Sichtung von Mitgliedern, die an der Decke auf Plüschpferden durch das Lokal ritten bzw. flogen. Ob diese Aussagen nun dem überaus exzessiven, aber für LCSE würdigen, Alkoholkonsums geschuldet ist, oder ob es sich hier bereits um erste Anzeichen von grauem Star handelt oder ob hier gar andere Substanzen als Alkohol mit im Spiel waren, kann und will von der Redaktion nicht mehr rekonstruiert und auch nicht mehr dokumentiert werden.

 

Als im Laufe des Abends und der Nacht immer mehr Lustlose den vorangegangenen Stunden Rechnung tragen mussten, fand der LCSE Skitag langsam aber doch ein Ende. Ein paar wenige gingen direkt vom Heuboda nach Hause, andere krochen und wiederum andere hatten nicht genug, und warteten mit einem Besuch im Fohrencenter auf.

 

Nach ersten Gesprächen am vergangenen Sonntag zeigte sich Präsi Schifi über das gebotene vom Vortag sehr erfreut und ist mehr als nur stolz auf die Anzahl der erschienen Memberz, auf die Leistungen an der Bar, Perfomances auf den Bänken, Tischen und auf fliegendem Getier und auch über jene tollkühnen Helden die es tatsächlich schafften, auf einem Plüschpferd durch den Heuboda zu fliegen. Auch die beachtliche Leistung von Khüany, der sich vornehmlich mit Weißwein auseinander setzte und so gekonnt seinem Leberleiden entgegen wirkte, aber auch das Ziehen des Jokers während der Mayerkur bei Pusti, wollte unser Präsi nochmals explizit erwähnen. Allerdings stand Schifi für ein längeres Interview nicht zur Verfügung, was angeblich einem akut aufgetretenem Hang overs geschuldet ist, er vertröstete die anwesenden Journalisten auf die offizielle Pressekonferenz am Donnerstag im ValBlu.

Ein spezieller Dank gilt auch den drei neuen Mitgliedern, die fast ohne Murren und vor allen Dingen ohne Knochenbrüche für Urs, ihr Aufnahmeritual über sich ergehen ließen.

 

Weiters möchte sich der Vorstand neu im Namen aller Anwesenden natürlich auch bei unserem Expräsi bedanken, der mit kaum für möglich gehaltenen Entertainerqualitäten zu überzeugen wusste, bei Assi der sich allen Widrigkeiten zum Trotz doch zum Besuch des Heuboda entschlossen hatte, bei Thomas Danko, der unseren schwer gezeichneten Mäki am Abend noch sicher in seine heimatlichen Gefilde brachte, bei unseren Fahrern Mäki, Lotzi und Alile, die uns sicher und vor allen Dingen unentgeltlich ins Skigebiet brachten und natürlich bei all denjenigen, die uns während des Tages und Abends betreut, getränkt, befuttert, geduldet und manch einen beglückt haben.

 

Auch Familie Schedler, welche als Eigner des Heuboda im Grundbuch aufscheint, ist mehr als nur erfreut über das Erscheinen der Lustlosen und hat unbestätigten Berichten zu Folge, den Winterbetrieb für heuer eingestellt. Nach einer ersten telefonischen Unterredung bestätigte der Sprecher des Heuboda, das nach dem samstäglichen Einfallen der Lustlosen das Umsatzziel bereits erreicht und die Schnapsvorräte gegen Null geschraubt wurden. Leider hatte dieser Abend für das Plüschpferd im Heuboda ein tragisches Ende, musste dieses doch noch am Sonntagmorgen wegen Quetschungen aufgrund der Überladung eingeschläfert werden, hier bleibt nur ab zu warten und zu hoffen, dass die in Vorarlberg ansässigen Tierschutzeinrichtungen von diesem Vorfall nicht unterrichtet werden.

 

Ski heil,

Eure Spatzenpost