Spatzenpost zum ersten Skitag 2012

 

Am vergangenen Samstag, den 21. Jänner, fand der erste und bereits jetzt schon legendäre Skitag der Lustlosen im Brandnertal statt. Nachdem sich nicht jeder Member dem Skisport verschrieben hat, manch einer auch dem Alter tribut zollt und wiederum andere wie Kriegsveteranen an körperlichen Gebrechen leiden, fanden sich um Punkt nullneunhundert 4 Memberz im Boliden unseres Ürsels und wiederum ein Member im Landbus, Linie 82, auf der L82 Richtung Bürserberg/Brand ein.

 

 

Die Lokalität des Treffpunktes wurde eher unfreiwillig gewählt und ist dem mangelnden IQ zweier Buschauffeure aus unserem benachbarten Deutschland zu verdanken. Bei tief winterlichen Bedingungen und starkem Schneefall haben sich unsere Helden des Lenkrades tatsächlich dafür entschieden die Bergetappe mit ihren Bussen ohne die nötige und vorgeschriebene Winterausrüstung, sprich Schneeketten, in Angriff zu nehmen. Diese Entscheidung wurde dann auch auf besagter Straße von nachgezählten und hinter den Bussen fest sitzenden 112 Skisportfans mit Kopfschütteln und manch einem Witz über unsere Lieblingsnachbarn quittiert.

 

Hier der Witz bzw. Spruch der von einer anwesenden Fachjury mit Abstand zum ‚Joke against Germany‘ gevotet wurde:

  

Bürser: ‚Wenn dr scho mit euerna Büs uf Schneefahrbahn an Berg ufi fahran den heban wenigstens eure Schädel schräg!‘

Buschauffeur: ‚Mensch Jung, warum das denn?!‘

Bürser: ‚Damit des wenige Hirn was dr hon zema rinna ka!‘

 

Wie gesagt, die Buslenker fuhren ohne Schneeketten nach Brand bzw. beliesen es nach 3 Kehren beim Versuch. Als dann der voranfahrende Bus nicht mehr weiterkam und der nachfolgende Murmiletransporter den aus seiner Sicht ausreichenden Abstand von nachgemessene 62 cm binnen weniger Zehntelsekunden abrupt gen null reduzierte und gerade noch rechtzeitig zum Stehen kam, fand das Unheil seinen endgültigen Höhepunkt.

 

Nach mehrmaligem Anfahren auf schneebedeckter Fahrbahn geriet der Bus ins Rutschen und machte seinem hinter ihm bereits festsitzenden Kollegen mit einem gepflegten Windschutzscheibenknutscher darauf aufmerksam, dass die Idee mit den Schneeketten eine nicht ganz zu verachtende Herangehensweise für tief winterliche Fahrbahnen sein könnten!

 

Aufgrund der Tatsache das sich beide Busse nicht nur auf der zum Berg führenden Fahrbahn verkeilten, sondern zum Übel aller abreisenden Touristen auch noch die talwärts führende Seite blockierten, kam es in weiterer Folge dieser fahrerischen Höchstleistungen beinahe zu Handgreiflichkeiten, welche aber umgehend vom bereits anwesenden Kappenständer der Justiz unterbunden werden konnten.

 

 

Nachdem das ein oder andere geschulte Auge bereits nach wenigen Minuten feststellte, das hier in den nächsten 2-3 Stunden kein Vorbeikommen sein wird und sich fürs Umdrehen entschieden, machten es sich die Recken Ürsl, Barnt, Spalti und Schifi in dem von Ürsl pilotieren Subaru 4WD gemütlich. Zur Freude aller hatte Schifi auch für Frostschutz gesorgt und seinen Flachmann bis zur Oberkante mit köstlichem Himbeerschnaps gefüllt.

 

Nach langem ausharren hinter den Bussen, entschieden sich alle für den Versuch über die Forststrecke auf den Ausserenberg und in weiterer Folge nach Brand zu gelangen. Nach einem von schaulustigen mit Applaus quittierten u-Turn mit Motorverrecker fuhren alle in Richtung Landbus um ihren Kollegen Rap aus seiner aussichtslosen Situation zu befreien. Nach einer gelungenen Umschichtung der Utensilien fand Rap zusätzlich zu seinen Hölznern, welche früh morgens bereits bei seiner Steffi ausgefasst wurden, Platz im Allradbetriebenen Ürselmobil.

 

Was dann auf dem Weg in Richtung Brandnertal auf der Forststrecke zu beobachten war, sorgte noch spät abends für reichlich Unterhaltung und unglaubwürdigem Gelächter bei dem ein oder anderen Member, hier ist im spezielle unser überaus skeptischer und misstrauischer Präsi zu erwähnen, konnte er doch als einziger nicht glauben was die fünf Helden in langen Unterhosen erlebten.

 

Nach der Passage Zech Kies und dem gelungenen einbiegen auf den Forstweg Richtung Hausbergkante schauten 5 Paar Augen unglaubwürdig Richtung rechts, stand doch tatsächlich ein Porsche 911 am Wegesrand und montierte das von den voran genannten Busfahrern missachtete Winteruntensill, Schneeketten. Beim Anblick dieser schier unglaublichen Szene kam es zu tumultartigen Szenen im Fond des Subaru und Ürsl versuchte Alles um den turbogeladenen Kombi sicher die Schneefahrbahn und am Porsche vorbei zu buxieren.

 

Keine 200 Meter weiter dann die zweite und vielleicht noch größere Überraschung. An der Abzweigung Lerchenschuss stand doch tatsächlich ein Sonnenschirm im dichten Schneetreiben. Dies alleine war aber nicht der alleinige Grund für weit aufgerissene Münder und schier perplexe Augen, stand doch tatsächlich, Schnaggi das ist jetzt nicht frei erfunden, da stand in der Tat ein Porsche 911 Cabrio unter diesem Sonnenschirm. Zusätzlich wurde noch ein Audi Quattro aus den 80iger Jahren gesichtet. Ürsl seinerseits glaubte sich wohl bei der versteckten Kamera und bremste gekonnt seinen Boliden von 167 km/h, und dies auf einer Forststraße mit ca. 20 cm Neuschneedecke, auf 0 km/h um die Piloten dieser doch recht waghalsigen Rallye zu befragen. Nachdem das Fenster geöffnet war wurden die Vermutungen einer Jänner Rallye im Zech Kies-Areal bestätigt. Ein wie immer freundlicher Eidgenosse aus dem benachbarten St. Gallen hatte wohl dank des starken Frankenkurses ein paar Stutz übrig um seinen als Oldtimer deklarierten Porsche durch die Kieshalde von Nüziders zu pressen.  

 

Nachdem es sich bei der Spatzenpost um ein journalistisch korrektes und auf Tatsachen berufendes Revolverblatt handelt möchte sich die Redaktion nochmals hinter alle Angaben stellen und darauf hinweisen, das auch wir dem journalistischen Ehrenkodex der auf Wahrheit, Ehre und Stärke beruft, folge leisten. Alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr, bei Fragen wenden sie sich bitte an ihren Arzt oder Apotheker.  

 

Nach einer fahrerisch brillanten Leistung unseres Ürsl, welche beinahe in der Befüllung des Handschuhfaches mit Spaltis Frühstück endete, konnten alle fünf Skigladiatoren um 10:27 ihre Skier vom Skiträger nehmen und sich gepflegt einen Schluck aus Schifis leckerer Himbeerbrause gönnen.  

 

Da alle Karten bereits boniert ging es in weiterer Folge schnur strax in die Gondeln und beim überaus dichten Schneetreiben wurde allen ziemlich schnell klar, das heute nicht der Skisport im Vordergrund stehen würde.  

 

Als die Skier dann um punkt 10 Uhr 42 angeschnallt, die Jacken verschlossen und Barnt unserem Rap in Steffi-ähnlicher-Manier die Adjustierung korrigiert hatte, ging es über den ‚Niggikopf‘ hin zum Palüd. Auf dieser Abfahrt kam es dann nach gut 32 Fahrsekunden zu einem weiteren Highlight des Tages. Als der Neuschnee neben Rap auch Schifi in das Gelände lockte wollte Spalti seinen Kollegen um Nichts nachstehen und bog umgehend rechts neben die Piste ab. Als erstgenannte bereits am Ende des Hanges abschwangen und sich nach hinten umdrehten geschah dort was wohl bei ‚Upps – die Pannenshow‘ mit tosendem Applaus und mords Gelächter vernommen worden wäre.  

 

Spalti konnte sich nicht auf die sich wechselnden Fahrbahnverhältnisse einstimmen und wurde vom Treibschnee regelrecht verschluckt. Lediglich seine beiden Skienden und seine in Dortmund-Gelb gehaltene Hose konnten noch von seinen Skisportfreunden am Ende des Hanges erkannt werden. 

 

Als Spalti nach gut 12 Minuten es endlich geschafft hatte, sich aus dem überaus aggressiven und tiefen Treibschnee zu befreien, ging die Fahrt bei null Sicht und regem Schneetreiben weiter zur Palüdbahn wo der Anstieg auf 2000 Höhenmeter anstand.  

 

Aufgrund des miesen Wetter und des immer stärker werdenden Windes wurde noch auf der Bergfahrt diplomatisch und ohne Gegenstimme der darauffolgende Einkehrschwung in ein Restaurant beschlossen. Den doch ungewöhnlichen Höhenmetern, der Tatsache das Barnt seinen sportlichen Zenit weit überschritten hatte und die Vorfreude auf den kommenden Biergenuss war es zu verdanken, dass Barnt nach Ankunft im Restaurant für ca. 25 Minuten kaum ansprechbar und noch weniger in der Lage zu sprechen war.  

 

Nachdem man händeringend und schlussendlich erfolgreich um einen Platz an einem TV-Gerät gekämpft hatte, war es wiederum unser Ürsl der seinen Dienst an der Menschheit wieder einmal überaus erfolgreich gestaltete und es schaffte, die Zahl- und Bonierkraft zu überreden uns im SB-Restaurant doch liebenswerter Weise zu bedienen. So kam es dann auch das noch vor der Spitzengruppe im Abfahrtssport schon an die 2 Liter Bier in die Körper gepresst wurden.  

 

Nach fachmännischen Analysen a la Arinnger Assmin und dem entleeren von Schifis Flachmann entschieden die Memberz sich um 14hundert auf den Weg Richtung Heuboda in Brand zu begeben, dort wurden dann die anderen, dem Schisport nicht wohlgesonnen Memberz, angetroffen.  

 

Aber bevor man sich der Rennbekleidung entledigen konnte mussten teils noch schmerzhafte neunhundert Höhenmeter ins Tal zurückgelegt werden. So kam es auch bei der letzten Abfahrt des Tages wieder zu teils spektakulären Einlagen, und einmal mehr zeichnet unser Spalti in kongenialer Verbindung mit Barnt dafür verantwortlich.  

 

Spaltis Bindung war an diesem Tag ziemlich sprunghaft und entledigte sich an diesem Tag immer wieder seines Piloten der mittels Köpper den Sprung aus der Tyroliabindung in Richtung seiner Skispitzen antrat, glücklicherweise ohne gröbere Verletzungen und teils mit grölendem Gelächter bedacht.  

 

Während eines dieser Abwürfe kam ihm sein Partner mit der großen Schnauze, aka Barnt, zur Hilfe und brachte ihm seine über den Hang verstreuten Skiassecoires an die Unfallstelle. Als unser BVB-Fan nach diesem neuerlichen Bauchfleck wieder in die Bindung zurückfand konnte Barnt die Neigung des Hanges nicht ganz korrekt einschätzen, überspeedete leicht und machte mit einem 187-Grad-Air die Bekanntschaft mit dem Jungwald. Auch dieser Abflug bleib folgenlos und als Barnt den Weg mittels ‚Häschen-hüpf-Methode‘ wieder auf die markierte Strecke fand konnten die letzten Meter ohne gröbere Ausritte hinter sich gebracht werden.  

 

Nach dem Verstauen der Sportutensilien in Ürsls world-rallley-car begaben sich die Helden der Latten an die von den bereits anwesenden Memberz besetzte Lustlostafel.  

 

So konnte unser Präsi neben den 5 Helden in langen Strumpfhosen noch Niggi, Roland, Vladi und unseren neuesten Draf, Alile, in der Apres-ski-Bar begrüßen.  

 

Um die Akkus wieder aufzuladen und um dem folgenden Alkoholkonsum etwas entgegen zu wirken entschieden sich die 5 Sportfreunde für eine Heubodenplatte, welche reichlich mit Fleisch unterschiedlichster Herkunft, ca. 5 Kilogramm Kartoffeln in unterschiedlichster Ausführungen und leckerem Knoblauchbrot üppig gefüllt war. Aufgrund der überaus hungrigen Mäuler dauerte es lediglich und rekordverdächtige 7 Minuten und 32 Sekunden bis diese reichlich bestückte Platte verschlungen wurde, hätte Schnaggi nicht rechtzeitig interveniert, wäre die aus Holz bestehende Unterlage von dem einen oder anderen mitverschlungen worden.  

 

Nach der ersten Zwischenrechnung kamen die Sportler zu diesem Zeitpunkt auf 3 Liter Bier und auf 0,4 Liter Schnaps pro Kopf, diese Rechnung wurde dann aber durch überaus engagiertes Trinkverhalten im Laufe des Nachmittages und Abends in nicht mehr nachvollziehbare Dimensionen hoch geschraubt.  

 

Speziell die Schnapsorgie und der damit verbundene Spirit wurde an diesem Tag regelrecht zelebriert, wurde unser Schnapslieferant höfflich aber bestimmt von Schnaggi darauf hingewiesen, das an eine Fassdaube erinnernde Holzgebinde im Viertelstunden Takt zu befüllen. Speziell unser Vladi hat sich bei diesem Gelage hervorgetan, kam er doch in einer erstaunlichen Regelmäßigkeit in den Genuss von insgesamt 3 Schnäpsen, die dankenswerter Weise von Roland und Barnt von deren Glas in Vladis Kelch gegossen wurden.  

 

Als dann gegen Abend neben der Lustlostafel auch noch eine Liveband für Stimmung sorgte kannten die Memberz kein Halten mehr und standen fast geschlossen auf Tisch und Bänke, sofern noch munter, sofern begeistert von der Musik und sofern noch nicht allzu berauscht um das Gleichgewicht halten zu können.  

 

Wer nun wen und wann kennengelernt und ob überhaupt jemand mit jemandem angebandelt hat, wer im Laufe des Abends nicht nur an der Lustlostafel gesessen hat, wer der Anwesenden nur Radler oder Bier getrunken hat, wer die meisten Schnäpse (Vladi der Kelch geht auch diesmal nicht an dir vorüber) getrunken hat, wo und wann die Memberz nach dem Heuboda noch hingegangen sind, ob unser Kameramann Ürsl mit seinem Bildschussgerät zensurfreie Bilder gemacht hat, warum Spaltis Bindung auf unglaubliche 45 kg eingestellt ist, weshalb unser Rap bereits um 20 Uhr einen Power-Nap eingestreut hat, weshalb Roland immer über Schifis Kopfbedeckung gelästert hat, weshalb Deutschlands Buschauffeure bei Missachtung der Winterausrüstungspflicht nicht an Ort und Stelle mittels Kopfschuss von der Justiz eliminiert werden, warum Didier Cuche auch in Kitzbühl gewinnt, weshalb unsere Freunde aus der Ostschweiz ihre ‚Walter-Röhrl-Revival-Rallye‘ ausgerechnet im Zech Kies Areal ausrichten und mit ihren Porsche 911 durch Kies und Schlamm pflügen, weshalb dabei ein Sonnenschirm bei dichtem Schneetreiben aufgestellt wird, weshalb Ürsl es nicht geschafft hat das ihm Spalti trotz dem einen oder anderen Drift ins Handschuhfach gebrochen hat, wieviel Jungfichten bei Barnts unplanmäßigem Ausritt in die Botanik gefällt wurden und warum und wann genau die letzten Memberz am Sonntagmorgen aus dem Sudhaus geschmissen wurden konnte auch nach intensiven Recherchen nicht mehr genau nachvollzogen und rekonstruiert werden.  

 

Unbestätigten Meldungen zufolge und ohne ein Statement vom Finanzvorstand, welcher im Laufe des Vormittages nicht für ein Statement zu erreichen war, ist die Lustloskassa noch vor dem heurigen Pfingstturnier regelrecht leer gesoffen worden!  

 

Für sachdienliche Hinweise über die nicht mehr zu rekonstruierenden Geschehnisse und Erlebnisse die sich in den nicht mehr zu benennenden Lokalitäten abgespielt haben, hat die Redaktion im Namen des soccer empires eine Belohnung in Form eines bis zur Oberkante mit einer gebrannten Spirituose gefüllten Flachmann, dessen Übergabe am 4.2.2012 um ca. 22 Uhr im Brunellawirt feierlich zelebriert wird, ausgeschrieben.  

 

In diesem Sinne allen Beteiligten gute Besserung, schnelle Genesung und auf ein baldiges zum Wohl,  

Eure Spatzenpost